Ausgabe Eins

Dezember 2024

Mit Beiträgen von RC Taube, Victoria Hohmann und Frau Tistic

Dieses Magazin will so barrierefrei wie möglich sein. Gebt uns gern Feedback unter post@krank-dasmagazin.de

Inhalt

  • Wo entsteht ein Bild? Im Auge? Im Ohr? Wie lässt sich ein Bild übertragen? Was ist beschreibbar? Eine installative Arbeit.

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  • In “Die letzte Postkarte” erzählt eine Tochter von der Demenzerkrankung ihrer Mutter, von den vielen letzten Malen, von Windeln am Meer und von dem, was eine schleichende Erkrankung mit einer Familie macht.

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  • Frau Tistic reflektiert in “Wir alle sind” über Inklusion, Menschlichkeit und das Wertesystem unserer Gesellschaft und bricht dabei mit gängigen Klischees und Kategorien.


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Editorial

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Ein herzliches Hallo! zur ersten Ausgabe von KRANK – Das Magazin! Wir freuen uns riesig, dass es losgeht und wir endlich drei Kunstwerke präsentieren können. Die Auswahl war nicht einfach: Eine Vielzahl von Einreichungen haben uns in dieser ersten Runde erreicht. Dass wir uns bei den vielen, vielen tollen Arbeiten auf drei einigen wollten, war eine Herausforderung.

Was ist eine erste Ausgabe? Ein Aufschlag, ein Einstieg, eine Tür, die sich öffnet ins Thema hinein. Wie breit unser Thema ist, ist uns durch die Vielfältigkeit der Arbeiten, die uns erreicht haben, noch einmal bewusst geworden. Krankheit – Körper – Behinderung – Gesundheit: Unser Ziel ist es, mit dieser ersten und allen folgenden Ausgaben ganz unterschiedliche Perspektiven vorzustellen.

RC Taube eröffnet unsere Kategorie BILD mit der visuell-akustischen Arbeit ID. Beim Erleben dieser Arbeit fühlen wir uns hineingeschubst in die Frage, was eine visuelle Arbeit eigentlich ist. Welche Erwartungen ergeben sich aus unseren Wahrnehmungsmodi? Welche Übersetzungsmöglichkeiten gibt es?

Victoria Hohmann eröffnet unsere Kategorie TEXT mit dem Beitrag Die letzte Postkarte, in dem sie sich mit der Demenzerkrankung ihrer Mutter auseinandersetzt. Durch ihren Text wird uns unter anderem noch einmal das Personengeflecht bewusst, das sich um den einzelnen kranken Menschen herum bildet. Ob mittel- oder unmittelbar – betroffen sind wir alle.

Frau Tistic eröffnet unsere Kategorie TON mit dem akustisch-visuellen Beitrag Wir alle sind. Wir fühlen uns angesprochen vom Sichtbarmachen dieses “schwer zugänglichen Orts”, von dem die Stimme spricht, von der Angst, vom Unbehagen. Wir alle sind – ja! – keine Frösche.

Die erste Ausgabe macht bereits deutlich: Kategorien sind nicht mehr als Hilfsmittel. Wir machen sie uns zunutze. Und werfen sie freudig über Bord.

Annekathrin, Jelena, Kathrin, Saskia, Svenja

ID

RC Taube

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Tracing paper, ink, nails, audio

Transparentpapier, Tinte, Nägel, Audio

Thanks to my assistants.

Dank an meine Assistenz.

Die letzte Postkarte

Victoria Hohmann

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Die letzte Postkarte von meiner Mutter war eine zum Geburtstag. Die Schrift war seltsam krakelig, bemühte sich sichtlich Zeilen einzuhalten, manche Buchstaben wirkten wie aus dem Schreibheft einer Erstklässlerin, zwei Worte waren komplett durchgestrichen, mit einem ganzen Wust von Linien, wie in Spinnennetzen verfangen. Einen Moment lang wollte ich diese Geburtstagskarte als nachlässig lesen, unser angespanntes Mutter-Tochter-Verhältnis hineindeuten und sie verletzt auf den Frühstückstisch legen. Aber ich konnte nicht aufhören diese kantigen Linien anzustarren, die sich verrenkten, ausbrachen, von einem unglaublichen Willen wieder eingefangen wurden und liebevoll zu Worten gebogen, die mir alles Gute wünschten.

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Wir alle sind

Frau Tistic

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Biografien

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